Lichtblick der Woche

Es ist das Licht – warm und weich. st-caterina.jpg
Es ist die Verheißung eines neuen Morgens, der sich ankündigt.
Es sind die Farben, die Geborgenheit ausstrahlen.
Die Sonne geht auf.

Das Beitragsbild ist ein Blick aus unserem Fenster. Über Tom Tailor und dem Flughafen zeigt sich die Morgenröte. Im wirklichen Leben natürlich noch viel spektakulärer.
Und die Karte vom Kloster S. Caterina del Sasso am Lago Maggiore kam von Adriane und Uwe.

Auferstehung ganz anders

Exerzitien 31. Teil, Bingen 2018, die „vierte Woche“.

Die Exerzitientage Karfreitag, Karsamstag, Ostersonntag und -montag fielen – Zufall oder nicht – genau auf die Wochentage Freitag bis Montag. Am Sonnabend machte mir Pfr. Mückstein noch den Vorschlag, die Auferstehung im Strahl der aufgehenden Sonne zu feiern. Allerdings meinte er auch, dass ein solches Vorhaben eher während der Exerzitien, die näher an Frühling oder Herbst liegen, realistisch sei. Jetzt, am 1. Juli, wäre es wohl doch eine zu große Herausforderung wegen der frühen Stunde. Ich stimmte ihm zu. Doch es sollte anders kommen.

Mitten in der Nacht wachte ich auf. Mich plagten intensive Schmerzen, und ich fühlte mich sehr unwohl. Es war gegen halb vier. Ich schaute zum Fenster, das nach Westen ging. Wurde es schon hell? Dunkel erinnerte ich mich an den Vorschlag Pfr. Mücksteins. Ziemlich benommen wankte ich zur Terrasse, die nach Osten hinaus ging. Tatsächlich, über der Rochuskapelle bildete sich deutlich ein roter Rand. Ich hatte die Auferstehung gesehen! Das reichte nun aber auch. So zielstrebig wie nur möglich ging ich wieder ins Bett und versuchte, noch ein wenig zu schlafen. Am nächsten Morgen erst kam ich auf die Idee, dass ich ja ein Foto vom Sonnenaufgang hätte machen können.

In der Nacht auf den Montag wiederholte sich der Vorgang: Ich wachte wegen der Schmerzen im Rücken auf, etwa um dieselbe Zeit. Diesmal war ich vorbereitet, ergriff das Smartphone, ging auf die Terrasse, und zu meinem Glück war es ein ähnliches Bild wie in der Nacht vorher.

Obwohl – Glück? Ich hatte Schmerzen, ich war müde und mir war kalt. Unter einem Ostermorgen bei Sonnenaufgang hatte ich mir immer etwas anderes vorgestellt – etwa so, wie es viele Jahre auch bei uns in der Gemeinde praktiziert wurde: Eine Gruppe von Christinnen und Christen macht sich mitten in der Nacht auf, müde zwar, aber guter Dinge. Die Gemeinschaft ist gut, am Ziel angekommen kann man gemeinsam den Sonnenaufgang beobachten – oder wegen der Wolken auch nicht. Aber das gemeinsame Frühstück, die Gespräche, das Erlebnis entschädigen für alles.

Gab es bei mir die Auferstehung nur unter Schmerzen?

Kurt Marti, der Schweizer Dichterpfarrer (1921-2017) schrieb 1969: „Aber es kommt eine Auferstehung, die ganz anders wird als wir dachten.“ Und er dachte sie sich sozialpolitisch, als „Aufstand Gottes gegen die Herren“. Aber vielleicht ist sie ja noch einmal ganz anders.

Mit Schmerzen hatte ich mir die Auferstehung bisher nicht zusammendenken können. Aber wer weiß? Mir blieb noch bis zum Donnerstag Zeit, dem Geheimnis ein wenig mehr auf die Spur zu kommen.

Lichtblick der Woche

Ein wunderbares Gedicht von Hilde Domin ist die „Bitte“. Was taugt inmitten der „Wasser der Sintflut“, mit denen wir gewaschen werden? Nicht dass wir verschont werden, sondern dass uns die Hoffnung bleibt und „immer versehrter und heiler … zu uns selbst entlassen werden“.

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Die „Bitte“ findet sich in den „Gesammelten Gedichten“ von Hilde Domin. Leider hat uns der Fischer-Verlag keine Freigabe gegeben. Es kann aber leicht im Netz gefunden werden.
Beitragsbild ©
Erik Thiesen, Sonnenaufgang über dem Flughafen

Lichtblick der Woche

Wenn die Wolken des Kummers unsere Tage verdunkeln,
dann kann ein liebes Wort,
ein offenes Ohr,
ein herzliches Lächeln,
wie ein Sonnenstrahl sein,
der auf unsere Tränen trifft
und einen Regenbogen auf unser Gesicht zaubert.

Jochen Mariss,
aus: Ich bin so froh, dass es dich gibt

Diesen Lichtblick haben wir von Regine J.-Ch. mit einer lieben Karte bekommen. Und er entspricht unserer Erfahrung. Vielen Dank.

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Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Autors: http://www.jochenmariss.de

Das Licht scheint in der Dunkelheit

Was mir in diesem Jahr an Weihnachten besonders wichtig sei, wurde ich letztens gefragt. Und es war dieser Spruch des Propheten Jesaja, der im Alten Testament steht. Das Licht scheint in der Dunkelheit. Das will ich gerne glauben, das will ich hoffen.

Und ich höre von den Kanzeln: Das neugeborene Kind, das wir in dieser Zeit feiern, sei eben dieses Licht, das in die Welt gekommen ist und alle Menschen erleuchtet. So habe ich es selbst Jahr für Jahr verkündet. Heute geht mir das entschieden zu schnell. Mir wird dabei die Dunkelheit unterschätzt. Weiterlesen