Geheimnis des Glaubens

„Geheimnis des Glaubens – deinen Tod, o Herr, verkünden wir und deine Auferstehung preisen wir, bis du kommst in Herrlichkeit.“ So sprechen die Katholiken, so sprechen wir auch manchmal zum Abendmahl. Geheimnisvoll ist schon dieser Satz – wie der Vers aus dem 1. Timotheusbrief, der ebenfalls vom Geheimnis des Glaubens spricht und Grundlage der Predigt in der Christmette in der Kirche am Markt in Niendorf war. Gemeinsam mit Daniel Birkner (seine Abschnitte sind kursiv gesetzt) konnte ich auf der Kanzel stehen.

Es ist ein Geheimnis um Weihnachten. So wie um unseren Glauben ein Geheimnis ist. Davon spricht ein Vers aus der Bibel. Paulus schreibt an Timotheus (Kapitel 3, Vers 16):

Groß ist das Geheimnis unseres Glaubens – Jesus Christus.
Er ist uns erschienen als Mensch
und freigesprochen worden im Geist.
Er wurde erkannt von den Engeln
und bekannt unter den Völkern.
Er wurde geglaubt in der Welt,
und aufgenommen in Herrlichkeit.

Groß ist das Geheimnis unseres Glaubens – Jesus Christus.

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.

Liebe Gemeinde!

Groß ist das Geheimnis unseres Glaubens. Groß ist das Geheimnis von Weihnachten. Wie auch immer die letzten Stunden gewesen sind – ob die Geschenke glücklich gemacht haben oder enttäuschend waren, ob das Zusammensein harmonisch war oder anstrengend, ob Sie Weihnachten eher als den Geburtstag Jesu Christi oder als Fest mit der Familie gefeiert haben – jetzt sind Sie hier, um noch einmal in besonderer Weise Weihnachten zu erleben, das Geheimnis von Weihnachten.

Natürlich gibt es diejenigen, für die Weihnachten eine einzige Enttäuschung ist und immer war. Sie fliehen die Lieder, das gedimmte Licht und die allzu oft vorgetäuschte Weihnachtsharmonie. Andere erwarten schon deshalb nichts von dieser Zeit, weil das Leben für sie keine Geheimnisse kennt – nur Rätsel, die man prinzipiell lösen kann.

Wir aber reden vom Geheimnis von Weihnachten: Dass Gott in die Welt kam, damals vor 2000 Jahren. Und was kam denn überhaupt in die Welt? Gott? Auch das – ein Geheimnis. Denn wir können Gott nicht fassen, nicht denken; und jeder, jede von uns hat zudem eigene Vorstellungen von dem Gott, an den wir glauben oder an den wir gerade nicht glauben. Gott ist der große Unbekannte, die Lebenskraft, das Leben an sich. Er ist der liebe Gott und verhindert doch nicht das ganze Leid auf dieser Welt. Er ist unberechenbar. Unfassbar. Unsichtbar.

Aber wir sagen: Er hat sich gezeigt. Er ist erschienen. In einem Menschen. Er wurde sichtbar und anfassbar. Damals in Bethlehem, in einem kleinen Kind. In Windeln gewickelt – und die hatte es nicht nur, damit es von den Hirten besser erkannt wurde. Die hat es gebraucht. Denn Gott wurde ein normaler Mensch – wie du und ich.

Das Geheimnis von Weihnachten: Der unfassbare, allmächtige Gott offenbart sich in einem Kind. Ein einfaches Kind. Das soll der Erlöser sein. Später werden auch viele Wunderlegenden von dem Kind erzählt. Aber Lukas erzählt von einem einfachen Kind in Windeln.  

Gott wird anfassbar, sagst du. Gott wird sichtbar. Aber das muss ich erst einmal glauben. Denn ich habe dieses Kind weder angefasst, noch gesehen. Aber – ich glaube es. Ich glaube, dass in Jesus von Nazareth das Göttliche in einer Weise Gestalt annahm, dass wir Menschen darin wahrnehmen können, welch Göttlichkeit auch auf uns liegt, welch Göttlichkeit auf dieser Welt liegt. Ich glaube das. Aber das ist ein weiteres Geheimnis. Geheimnis des Glaubens. Woher kommt das? Es ist ja, als ob noch immer Wellen von diesem Kind in der Krippe ausgingen, und von dem, was Jesus dann lebte und lehrte. Das hat mich schon in meiner Jugend, als mir christlicher  Glaube noch fremd war, dennoch fasziniert: da gab es vor 2000 Jahren einen Menschen und noch heute richten Menschen ihr Herz und ihre Taten nach ihm aus.  So, als ob er durch Jahrtausende hindurch greifen und Herzen berühren kann; meins hat er dann auch erreicht. Dorothee Sölle hat es für mich auf den Punkt gebracht. Sie hat einmal den schönen Satz gesagt: „am ende der suche nach der frage nach gott steht keine antwort sondern eine umarmung.“

Ich habe viel über den Glauben nachgedacht, aber seine Wurzel hat er nicht im Kopf, sondern im Herz. Wie im Einzelnen mein Glaube entstanden ist, ist kaum zu beschreiben. Geheimnis des Glaubens. Was ich empfinde ist: Glauben zu können ist ein Geschenk.

Und du sagst es, Daniel: Mit dem Glauben ist es so eine Sache. Die einen können’s, die anderen nicht. Erstere haben es sicher einfacher in der Kirche, die anderen müssen sich ein wenig mehr anstrengen. Aber vielleicht gelingt es ja, wenigstens für heute Abend, für diesen Gottesdienst. Stellen wir uns doch einfach vor, dass Gott oder, wie du auch sagst, das Göttliche in einem Kind erschienen ist. Durch Jesus wird der unfassbare Gott fassbar. Gott kommt uns nahe. „Gott ist Mensch geworden, damit der Mensch Gott werden könne“, sagte schon  im 2. Jahrhundert der Kirchenvater Irenäus. Das klingt für unsere protestantischen Ohren ungewohnt, ja vermessen. Wenn wir sagen: „Der Mensch spielt Gott“, so meinen wir: Er spielt sich auf zum Herrn über Leben und Tod. Fühlt sich allmächtig – und zerstört damit die Grundlagen unseres Lebens. Genau das Gegenteil aber ist gemeint. Wenn wir Gott – oder göttlich – werden, dann heißt das: Wir verwirklichen in unserem Leben den Willen Gottes. Und der Wille Gottes ist, dass allen Menschen geholfen werde. Auch uns selbst.

Deshalb hat Gott nicht die eine allgemeine Botschaft für alle. Denn wir brauchen, wenn uns geholfen werden soll, durchaus unterschiedliche Hilfen, weil wir verschieden sind. Und wir gehen, wenn wir den Willen Gottes tun, auch unterschiedliche Wege. Als Christinnen und Christen sagen wir: Diesen Weg gehen wir am besten in der Nachfolge Jesu. Denn in ihm sehen wir, wer wir eigentlich sein sollen. Deshalb gibt es auch so viele unterschiedliche Geschichten von Jesus – weil wir Menschen so unterschiedlich sind.

„Gott ist Mensch geworden, damit der Mensch Gott werden könne“, sagt Irenäus. Ich stelle dem ein verwandtes Wort zur Seite: „Mach es wie Gott – werde Mensch.“

Wir sagen manchmal: „Was der gemacht hat, war echt unmenschlich.“ Oder umgekehrt: „Man sollte menschlich miteinander umgehen.“ Wenn wir das so sagen, haben wir ein hohes Ideal des Menschen vor Augen. Wir haben ein Bild vor Augen – vom wahren Menschen. Wir wissen alle, was es bedeutet. Wir tragen dieses Bild in uns. Ein Bild der Liebe und Nächstenliebe. Es ist in gewisser Weise das Bild, das Jesus verkörpert. Würden wir alle mit solcher Liebe, gepaart mit Achtung und Respekt seinem Beispiel folgen, wären viele Veränderungen zum Guten möglich. Menschlich sein – göttlich sein: Jesus spiegelt uns beides – das Göttliche und das Menschliche. Und auch die Abgründe des Menschseins.

Für dich ist Jesus ein Bild der Liebe. Das ist er für mich auch. Noch mehr aber bewundere ich an ihm, wie er seinen eigenen Weg gegangen ist: den Weg der Gewaltlosigkeit. Er hat nach dem Guten gesucht, in der Welt, in den Menschen und auch in Gott. Er hat sich nicht beirren lassen, weder von seinen Anhängern noch von seinen Gegnern. Er strebte nicht nach Macht und Reichtum und war sich bewusst, dass ihn sein Weg ins Leiden und schließlich in den Tod führen könnte. Und so ist es ja schließlich auch gekommen. Er setzte sich für die Menschen ein, und er hat immer wieder gepredigt: Glaubt daran, dass Gott es gut mit euch meint. Glaubt an das Gute im Leben und in Gott. Und ich glaube, dass Jesus ein wirklich freier Mensch war.

Daniel: So heißt es – etwas geheimnisvoll – ja auch in unserem Hymnus: Freigesprochen im Geist. Freispruch – das klingt immer nach Gerichtsverhandlung. Aber es geht hier um eine andere Freiheit. Es geht um eine Freiheit von Zwängen. Um die Freiheit vom zwanghaften Gefühl: erst wenn ich etwas geleistet habe, habe ich es verdient geliebt zu werden. Jesus weiß sich uneingeschränkt geliebt von Gott und lebt aus dieser Liebe.

Wir müssen nichts vorweisen, wir müssen nichts leisten und werden umarmt. Das ist der Freispruch im Geist – wir sind frei – von der Last der Selbstrechtfertigung. Glauben heißt: loszulassen von dem Zwang, etwas vorweisen zu wollen und darauf zu vertrauen: Du bist geliebt. „Lass los von der Vorstellung, etwas dafür leisten zu müssen!“ Gott liebt! Punkt. In den Krippenspielen wollen die Hirten dem Kind gerne etwas mitbringen. Lukas erzählt davon nichts. Sie haben nichts und brauchen nichts mitzubringen – und doch sind sie die, die Gott als erstes anspricht. „Euch ist heute der Heiland geboren!“

Und dass in Jesus Gott selbst auf die Erde gekommen ist, können wir nicht beweisen oder erklären. Alles, was wir sehen, ist ein normales Kind. Wir können es aber leben und erleben. Wir können es bekennen und davon singen, wie die ersten Christinnen und Christen den Timotheus-Hymnus:

Groß ist das Geheimnis unseres Glaubens – Jesus Christus.
Er ist uns erschienen als Mensch
und freigesprochen worden im Geist.
Er wurde erkannt von den Engeln
und bekannt unter den Völkern.
Er wurde geglaubt in der Welt,
und aufgenommen in Herrlichkeit.

So haben sie gesungen, weil sie in Jesus ihr eigenes Leben wiedergefunden haben. Und weil sie gespürt haben, wie das Göttliche sie berührt hat. So singen wir auch jedes Jahr wieder zu Weihnachten, weil wir zumindest etwas ahnen von dem Geheimnis unseres Glaubens, dass Gott in die Welt, zu den Menschen, zu uns gekommen ist: Himmlische Heere jauchzen dir Ehre. Freue dich, o Christenheit.

Amen.

Der Tag danach – Karsamstag

Exerzitien 29. Teil, Bingen 2018, die „dritte Woche“.

Die Vögel weckten mich. Ich richtete mich auf, etwas steif im Rücken, und schaute mich um. Links vorne, hinter einem Strauch, sah ich den Stein, den wir am Tag vorher vor das Grab Jesu gerollt hatten. Joseph verabschiedete sich danach bald. Ich sagte Johannes, dass ich noch etwas bleiben wollte, das Ganze nachwirken lassen. Bei Sonnenuntergang verabschiedeten sich auch die Frauen. Da tauchte Johannes noch einmal auf und gab mir eine Schriftrolle des Propheten Jesaja. „Vielleicht hilft das beim Nachdenken“, meinte er und zeigte auf eine Stelle, die er schon angekreuzt hatte: Fürwahr, er trug unsere Krankheit und unsere Schmerzen. Er ist um unserer Missetat willen verwundet und um unser Sünde willen zerschlagen… (Jesaja 53, 4a und 5a) „Jesaja spricht von Jesus“, sagte Johannes noch und ging.

Jetzt sah ich mir den Text noch einmal an. Aber er machte für mich genauso wenig Sinn wie am Abend zuvor. Er trug unsere Krankheit und unsere Schmerzen? Mein Rücken sagte mir gerade etwas anderes. Und dass ich jetzt aufgrund des Todes Jesu keine Erkältung mehr bekommen sollte, war auch eher unwahrscheinlich. Und ich las weiter: Er ist um unserer Missetat willen verwundet und um unser Sünde willen zerschlagen …durch seine Wunden sind wir geheilt … der Herr warf unser aller Sünde auf ihn … als er gemartert ward, litt er doch willig. Das machte für mich alles wenig Sinn. Ich hatte eine Idee, wie Johannes darauf gekommen war. Bei den Juden gab es einen Brauch, einmal im Jahr einen Bock rituell mit den Sünden des Volkes zu beladen und dann in die Wüste zu schicken. Das war vielleicht nicht schlecht für die Psychohygiene der Gemeinschaft. Aber warum musste nun ein Mensch sterben?

Mir fiel ein, wie Petrus gesagt hatte, Jesus sei Gottes Sohn gewesen. Wollte Gott nun auch mal unter die Verbrecher? Sich solidarisch erklären mit uns armen Menschen? Andererseits: War er nicht sowieso alles in allem, also auch der Kleinste und der Größte, in der Höhe und in der Tiefe? Wozu jemanden – und dann noch seinen Sohn – sterben lassen?

Und dann las ich: Man gab ihm sein Grab bei Gottlosen und bei Übeltätern. Ich schaute mich um. Na denn. Und dann, am Anfang des Textes: Wir sahen ihn, aber da war keine Gestalt, die uns gefallen hätte. Er war der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit. Er war so verachtet, dass man das Angesicht vor ihm verbarg; darum haben wir ihn für nichts geachtet. Da hatte ich von Jesus einen ganz anderen Eindruck gewonnen. Nein, der ganze Abschnitt klang mir eher nach dem verzweifelten Versuch, dem Tod Jesu noch einen Sinn abzuringen.

Aber war nicht der Tod das Ende des Lebens und damit das Ende von allem Sinn? Und umgekehrt: Die Abwesenheit von Sinn so etwas wie Tod? Ich dachte an die ganzen Diskussionen, die ich mit klugen (und weniger klugen) Freunden in Rom geführt hatte. Wir waren eigentlich nie zu einem Ergebnis gekommen, wenn es um Fragen nach den Göttern, nach dem Tod oder auch, ja, nach dem Sinn ging.

Und ich dachte an Jesus. War ich jetzt schlauer? Eigentlich nicht. Mit Jesus haben wir im Grunde wenig über irgendwelche Themen diskutiert. Immer wenn jemand zu ihm mit einer Frage kam, wurde es anstrengend. Ich erinnere mich an den jungen Mann, der einfach nur ein anständiges Leben führen wollte und dann gleich seinen ganzen Besitz verkaufen musste (Markus 10, 17-27). Oder den Pharisäer Nikodemus, der wissen wollte, wie das geht mit dem Neuanfang, und dem Jesus sagte: Durch Wasser und Geist. (Johannes 3, 1-21). Ich glaube, der kluge Mann war nachher auch nicht schlauer.

Jesus wollte nicht, dass die Menschen anders dachten, sondern anders wurden. Sich das Leben nicht vom Hals hielten, sondern sich … betreffen ließen. So wie er selbst. Er war immer voll da, egal ob sich jemand hilfesuchend an ihn wandte, ob er mit Schriftgelehrten diskutierte oder Zöllnern feierte (z.B. Markus 10,47; 7,30; Lukas 2,41-52; 19,1-10). Vielleicht ist genau das, was Sinn macht: Voll da zu sein.

Und jetzt war Jesus nicht mehr da. Und für mich war die Welt auch ein ganzes Stück grauer geworden. Nicht nur der eigene Tod, auch der von anderen kann das Leben sinnlos machen. Man macht das Gleiche wie früher, Pläne schmieden, einkaufen, reden – aber jetzt fragt man sich: wozu? Ich habe die Beziehung verloren, zu Menschen, zu einem Ort, zu einer Aufgabe.

Dass ich eine Beziehung wiederfinde oder überhaupt finde, ist doch Gnade – Geschenk und Wohltat. Und gleichzeitig kann ich auch etwas dafür tun.

Ach verflixt, ich merkte, wie sich meine Gedanken immer mehr einkreisten. Ich fand einfach keinen Sinn im Tod Jesu. Sein Leben hätte Sinn gemacht.

Aber da war ja noch die Sache mit der Auferstehung…

Von der Stadt her wehte mir der Geruch von verbranntem Getreide in die Nase. Die Juden feierten Omer, den Tag nach dem Seder-Mahl. Ich ging, um es mir anzuschauen.

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Beitragsbild: Grabhöhle, allerdings nicht in Jerusalem, sondern Kugelstein/Österreich. Von Christian Pirkl – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=60470875

Es gibt schon in der Bibel viele und unterschiedliche Deutungen von Jesu Tod – und in der Geschichte der Kirche vervielfältigt sich deren Zahl noch einmal. Pfr. Mückstein bot die Erklärung an: Nach jüdischem Verständnis sind wir alle Sünder und damit Verbrecher. Jesus, der Sohn Gottes, hat sich zwischen zwei Verbrechern kreuzigen lassen, ist selbst so zum Verbrecher geworden – und damit hat sich Gott mit uns Sündern solidarisch erklärt.

Die zwei Banner

Exerzitien 17. Teil, Bingen 2016, die „zweite Woche“.

Das ist wieder ein typisch ignatianisches Bild: Zwei Heerlager stehen sich einander gegenüber. Auf der einen Seite sieht man das Banner Luzifers, inmitten von Feuer und Rauch. Seine Dämonen locken die Menschen mit Reichtum, Ehre und Hochmut. Auf der anderen Seite sammelt Jesus die Seinen. Sein Platz ist bescheiden und liebenswürdig. Die Apostel sammeln die Menschen, indem sie ihnen Armut, Verachtung und Demut in Aussicht stellen – und dass sie für die gute Sache kämpfen. Weiterlesen

Das Buch mit den sieben Siegeln

Mein Dank gilt allen, die bei „Zwischen Himmel und Erde“ über den Predigttext Offenbarung 5, 1-5 mitdiskutiert haben. Mein Dank gilt Timo Milewski, der den Gottesdienst im Immanuel-Haus gestaltete, Elme Brinkmann-Conring für die Musik, Reinhard Münster als Küster und allen, die dabei waren und mir einfach durch ihr Dasein Kraft und gute Laune gegeben haben.

Meine Aufgabe war es, die Begrüßung und die Predigt zu halten:

ImmanuelBegrüßung

Liebe Gemeinde, zu diesem Gottesdienst am 1. Advent begrüße ich Sie herzlich gemeinsam mit Timo Milewski. Timo wird den Gottesdienst mit dem Abendmahl gestalten, ich werde nur die Predigt halten. Der Grund ist die Chemotherapie, die morgen für mich in die 2. Hälfte geht. Wegen der Gefahr einer Infektion muss ich auch körperlich möglichst Abstand halten und bitte darum um Verständnis.

Advent – die Zeit der Erwartung, eine Zeit der Sehnsucht: dass in der Dunkelheit Lichter angezündet werden und es hell wird in unserer Welt und in unserem Leben. Dass wir, wenn es kalt wird, näher zusammenrücken und uns gegenseitig wärmen. Dass in einer Welt des Unheils das Heil größer und stärker sein möge. Weiterlesen

Das Licht scheint in der Dunkelheit

Was mir in diesem Jahr an Weihnachten besonders wichtig sei, wurde ich letztens gefragt. Und es war dieser Spruch des Propheten Jesaja, der im Alten Testament steht. Das Licht scheint in der Dunkelheit. Das will ich gerne glauben, das will ich hoffen.

Und ich höre von den Kanzeln: Das neugeborene Kind, das wir in dieser Zeit feiern, sei eben dieses Licht, das in die Welt gekommen ist und alle Menschen erleuchtet. So habe ich es selbst Jahr für Jahr verkündet. Heute geht mir das entschieden zu schnell. Mir wird dabei die Dunkelheit unterschätzt. Weiterlesen