Liebe Freundinnen und Freunde, Wegbegleitende auf diesem Blog und im Leben,
wir danken Euch für alles, was Ihr für uns tut. Und das ist wirklich viel. Wir spüren, wie nahe Ihr uns seid, und das tut uns unendlich gut. Es ist ein Privileg, diesen Weg mit Euch zu gehen.
Und es stimmt auch, dass uns dieser Weg momentan besonders schwer fällt. Der Tumor im Hirn hat noch einmal eine ganz neue Dimension hineingebracht. Einmal ist medizinisch eine Barriere gefallen, wie wir gelernt haben: Die Blut-Hirn-Schranke, die eigentlich die lebenswichtigen Organe oberhalb des Halses schützen soll. Dass der Tumor dieses Hindernis genommen hat, ist kein gutes Zeichen. Zum anderen aber ist es auch psychisch eine Belastung. Was ist, wenn der Geist nachlässt, seine Spannkraft verliert und schließlich der Austausch nicht mehr möglich ist? Daran mögen wir gar nicht denken.
Die Erfahrungen mit der ersten Chemo haben gezeigt: Das wird ein harter Weg. Außerdem ist mein Körper durch die letzten Therapien sehr geschwächt. Wenn ich daran denke, was auf uns zukommt, werden mir die Knie weich.
Aber es ist noch nicht das Ende des Weges. Bisher hat sich der Tumor zwar ungewöhnlich rasant ausgebreitet und kommt auch in schneller Abfolge immer wieder, an immer neuen Stellen. Doch er hat auch auf fast alle Therapien reagiert. Wir können zwar keine Prognosen für die Zukunft abgeben, dieser Umstand aber macht doch Hoffnung. Was auch immer die Ärzte empfehlen – wir werden die neue Therapie angehen.
Und nicht nur das. In einer Woche steht wieder ein Gottesdienst an. Manchmal denke ich: Das nicht jetzt auch noch. Das wird mir jetzt doch ein bisschen viel. Und dann wieder: Jetzt erst recht. Soll ich mir vom Krebs etwa mein ganzes Leben bestimmen lassen? Und dann kann es natürlich auch sein, dass die Ärzte umgehend eine OP ansetzen. Wie dieser Konflikt ausgeht, werdet Ihr erfahren – spätestens hier auf dem Blog.
Und ist es ein Zufall, dass ausgerechnet am kommenden Sonntag Hiob 14 auf dem Plan steht? Einer der deprimierendsten Texte der Bibel: „Der Mensch, vom Weibe geboren, lebt kurze Zeit und ist voll Unruhe, geht auf wie eine Blume und welkt, flieht wie ein Schatten und bleibt nicht…“ Da will es aber einer wissen.
Aber eins nach dem andern: Ab morgen werden wir erst einmal wieder Gespräche führen, in Untersuchungen gehen und die Therapie gemeinsam mit den Ärztinnen und Ärzten entwickeln und entscheiden. Und es tut gut zu wissen, dass wir diesen Weg gemeinsam gehen.
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Beitragsbild: Edvard Munch, Der Schrei – WebMuseum at ibiblioPage: http://www.ibiblio.org/wm/paint/auth/munch/image. https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=37610298
Ihr Lieben zusammen,
damit bist Du, lieber Erik, in erster Linie gemeint, der Du wohl nur durch Deine beispiellose Glaubensstärke dieses Marthyrium erträgst, sicher nicht ohne die starke Liebe Deiner Ute und der Kinder, die immer um Dich sind. Für Alle eine fast unerträgliche Situation. Und Ihr meistert es. Und wenn es am nächsten Wochenende nicht mehr reicht mit der Kraft, dann solltest Du auch darauf verzichten. Dein Wohlergehen ist wichtiger.
Viele Worte sind nicht meine Stärke.
Mir ist es wichtiger Euch, wenn auch nur so aus der Ferne, herzlich zu umarmen und damit zum Ausdruck zu bringen, dass ich Euch ganz nahe bin,
Euer Ove
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Ja lieber Erik! Dank Deiner regelmäßigen Einträge auf Deinem Blog, erlaubst Du uns, Dich auf diesem schweren Weg zu begleiten – in Gedanken und Gebet, Dir und Euch sehr nahe verbunden!
Ich bin beeindruckt, mehr noch innerlich sehr berührt, zu lesen wie intensiv Du alles erlebst und wahrnimmst und biblisch-theologisch Dich damit auseinandersetzt! Eine sehr wertvolle Zeit der Begegnung, auch wenn sie derzeit „nur“ auf digitaler Ebene stattfinden kann. Seid beide, Ute und Du, ganz herzlich umarmt!
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In Gedanken sind wir bei euch, wenn ihr euch in neue Gespräche und Entscheidungen über die beste Therapie begeben müsst. Ja, und Hiob ist unglaublich passend… Aber hatten wir nicht alle gemeinsam herausgefunden, dass es eigentlich ein Buch der Hoffnung und des Trotzes ist, der Beharrlichkeit und Geduld mit Gott?!…
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Ihr Lieben, es ist und bleibt großartig, wie Ihr beide zusammen mit der Situation, ihren Höhen und Tiefen, umgeht. Es beeindruckt uns tief – und ist uns ein Vorbild – es strahlt aus! Danke dafür!
Diese Intensität, Schärfe und Klarheit, mir der Ihr den Veränderungen, dem Auf und Ab, der Achterbahnfahrt, begegnet, diese realistisch zu fassen sucht! Die Chancen, Freiräume und gute Zeiten bedingungslos nutzt!
Den Mut nicht verliert, was für eine Energie und Lebenskraft bleibt spürbar! Bewahrt dies alles, auch wenn die Zeiten wieder schwierig sind. Das Ringen geht weiter, nichts ist verloren!
Wir bleiben an Eurer Seite, beten, hoffen. Fühlt Euch geherzt und umarmt – aus der Ferne des Deisters.
Ralf und Ingrd
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Lieber Erik,
vom morgendlichen Weg an die Außenalster schicke ich Dir und Ute 7 Tauben, die in einer hübschen Reihe auf einem Weidenast Rast hielten. Und 5 Möwen, die am Ufer Muscheln untersuchten.Und 3 Schwäne, die auf dem Wasser zu träumen schienen.
Und 3 Haubentaucher, sehr geschäftig beim gründeln. Und 2 Blesshühner, eher verspielt.
Der arge Tumor ist da. Ihr seid da. Die liebe Welt ist da.
Herzlich,
Sabine
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Liebe Sabine,
manche Menschen finden einfach die richtigen und guten Worte. Du gehörst dazu. Danke, auch im Namen von Ute.
Herzliche Grüße
Erik
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Lieber Erik, ich denke an euch. Viel Kraft für jeden Tag. Für deinen besonderen Lebensweg. Du bist für viele Menschen ein Segen. Und das schöne Wort, dass du mir zugerufen hast, möchte ich dir auch zufrufen: Leicht und fest! Gehe unter der Gnade!
alles Liebe Brig
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