Während ich für das Projekt „neu anfangen“ arbeitete, fand ich eine Wohnung, die hatte was. Im Willersweg 11 – interessant geschnitten, das Schlafzimmer ein Stockwerk höher; der Architekt hatte sich Gedanken gemacht und einige unkonventionelle Elemente eingebaut. Das Beeindruckendste an der Wohnung aber waren die Flugzeuge. Wenn sie landeten, waren sie so niedrig, dass sie praktisch zum Schlafzimmerfenster hinein- und zum Wohnzimmerfenster hinausflogen. Ich hatte den Eindruck, das Weiße im Auge des Piloten erkennen zu können. 
Während dieser Zeit war ich der Gemeinde Eirene in Langenhorn zugeordnet. Das Gemeindezentrum ist ein typisches Ensemble von 1972 mit Kita, Gemeindehaus und Kirche sowie Pastoren- und Küsterwohnung.
Ich hielt Gottesdienste, übernahm eine kleine Konfirmandengruppe, war Mitglied im Kirchenvorstand und engagierte mich überall, wo es Spaß machte. Und es machte Spaß.
Auch der Konfirmandenunterricht – mit 6, 7 Konfis in der Gruppe hatte ich Möglichkeiten, die später nicht mehr drin waren: Gemeinsam mit meiner damaligen Freundin – die ich dann später heiraten sollte – fuhren wir mit unseren Privatautos nach Angeln auf eine Konfi-Freizeit, wohnten im Gemeindehaus in Rabenkirchen und besuchten meinen Bruder auf dem Hof.
Ich erinnere mich an ausgedehnte Predigtvorbereitungsspaziergänge im Raakmoor, an 
die Jugendgruppe und an die Gottesdienste. Die Kirche war ein einfacher Multifunktionsraum – ziemlich quadratisch, ziemlich praktisch und ziemlich gut. Denn als Pastor war ich nah dran an den Menschen, und ich liebte die persönliche Atmosphäre.
Und besonders persönlich wurde es offenbar, als ich einmal das Bild von den „Schmetterlingen im Bauch“ verwendete. Da fühlte sich ein Paar besonders angesprochen, das mir – mit der Gemeinde – erst einen besonders schönen Abschied unter diesem Thema bereitete und dann fragte, ob ich ihr Pastor bei der Hochzeit sein könnte. Da war ich allerdings schon in der übernächsten Gemeinde…
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Bild 1: (c) Erik Thiesen
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Bild 4: (c) Erik Thiesen
Gebrochenes Licht 