Aus aktuellem Anlass

Die Operation ist gut verlaufen – und sie war auch dringend nötig. Der Arzt meinte, dass diese Metastase noch wesentlich stärker auf das Rückenmark drückte als die der letzten OP. Es war sozusagen 5 vor 12. Es war also ziemlich gut, dass mein Gefühl für den eigenen Körper diesmal genauer war als die Expertise der Ärzte.

Momentan hat sich an meinem Zustand nichts verändert. Das ist auch relativ normal. Erst im Lauf der nächsten Tage, eher noch Wochen wird sich zeigen, ob ich wieder auf eigenen Füßen werde stehen können.

Erst einmal aber sind wir dankbar, dass ein harter Querschnitt abgewendet wurde. So ist noch Hoffnung auf alles.

Wir sind uns sehr bewusst, dass vor uns ein mühsamer Weg liegt. Wir wissen aber auch, dass wir von einem tollen Netzwerk getragen werden.

Danke Euch allen.

Aus aktuellem Anlass

Liebe Familie, Freundinnen und Freunde und alle, die mitdenken und mitbeten,

in der letzten Woche hat sich die Situation für uns verschärft. Ich bekam starke Rückenschmerzen, und die Beine kribbelten immer stärker. Deshalb fuhren wir am Sonntagmorgen ins UKE in die Notaufnahme.

Die Untersuchungen zeigten, dass eine Metastase immer stärker auf das Rückenmark drückt. Abends wurde ich auf die Station aufgenommen.

Die Ärztinnen und Ärzte waren sich heute einig, dass eine OP nötig sei. Und so machen wir es jetzt. Gleich morgen werde ich operiert. Wir hoffen, dass wir dadurch genug Zeit für weitere Therapien gewinnen.

Diese OP wird nicht ohne Risiken sein. Aber wir vertrauen den Ärzten und hoffen, dass Gott seine Hand über uns hält.

Aus aktuellem Anlass

Die Gespräche der letzten Tage haben zu einer Entscheidung geführt: Wir werden wieder bestrahlen. Das ist zwar, wie schon geschrieben, nicht ungefährlich. Aber die Strahlenexpertin Prof. Petersen ist – wie immer – zuversichtlich, dass wir es schaffen.

Ob und wann die Metastasen das Rückenmark angreifen, mochte kein Arzt, keine Ärztin sagen. Alles kann, nichts muss: Die einen deuteten an, dass ich in wenigen Wochen, zumindest aber demnächst unweigerlich im Rollstuhl sitzen würde. Frau Petersen dagegen brachte die Möglichkeit ins Spiel, dass die Metastasen das Rückenmark verschmähen könnten. Zumindest habe ich erst einmal damit aufgehört, unsere Wohnung im Geiste rollstuhlgerecht umzubauen.

In der Sprechstunde konnten wir auf hohem Niveau Möglichkeiten und Alternativen zur Immuntherapie diskutieren. Und „wir“ waren diesmal nicht so sehr Ute und ich. Wir hatten das doppelte Glück, das unser Freund Arno als Molekularbiologe nicht nur vom Fach ist, sondern uns auch gestern begleitet hat. Er hat sich mit Prof. Binder ausgetauscht, die sich offensichtlich ausgezeichnet auskannte. Sie erzählte von sinnvollen und sinnlosen Versuchen, den Therapieerfolg zu vergrößern. Und auch wenn die Statistik nach wie vor gegen uns spricht – es gibt noch Möglichkeiten.

Danke, Arno, deine Begleitung hat uns viel bedeutet, persönlich und fachlich-sachlich.

Eine Bronchoskopie in der vergangenen Woche bestätigte, dass die Strahlenpneumonitis in meiner Lunge zwar einen großen Teil des linken Flügels lahm gelegt hat und meine Atemnot daher sehr verständlich ist, dass das Narbengewebe aber kein Karzinom, sondern „Zellschrott“ sei. Solche Nachrichten werten wir schon als Erfolg.

 

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Beitragsbild: TomoTherapie-Gerät, von ASL Reggio Emilia – Servizio Sanitario Regionale Emilia Romagna – Azienda Ospedaliera di Reggio Emilia – Arcispedale di Santa Maria Nuova – http://www.asmn.re.it/Mediagallery.jsp?idGalleria=22&idFilmato=106, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=4941984