Aus aktuellem Anlass

Und nun die Immuntherapie

Gestern waren wir 10 Stunden im UKE. Das lag vor allem an den langen Wartezeiten: Erst ein Informationsgespräch mit Dr. Bußmann, dann eine Untersuchung in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und schließlich die Gabe von Nivolumab und Bisphosphonaten.

Das zweite Medikament soll die Knochen stärken, denn die Metastasen hatten sich ja an drei Brustwirbeln angelagert. Ich bekam es schon nach der OP in Mainz, doch wurde die Therapie während der Chemo ausgesetzt.

Nivolumab greift ins Immunsystem ein. Krebszellen täuschen den Immunzellen vor, gesunde Zellen zu sein und bremsen sie damit aus. Nivolumab blockiert diese Bremse, die Immunzellen können ihre Arbeit tun. Es kann aber auch sein, dass Nivolumab bei gesunden Zellen diese Bremse löst und damit Autoimmunreaktionen hervorruft. Das sind dann die Nebenwirkungen, und die können sehr unangenehm werden. Insgesamt soll diese Therapie aber viel verträglicher sein als die Chemo.

Wenn sie denn anschlägt. Das werden wir erst in ein paar Monaten wissen. Bis dahin heißt es wieder: Warten. Und, wie wir schon gesagt haben: Warten kann sehr anstrengend sein. Diesmal ist die Statistik sogar gegen uns. Aber mein Krebs hält ohnehin nichts von Statistiken.

Die vergangenen Tage und Wochen haben uns schon unglaublich geschlaucht. Aber wir haben vor, uns wieder ins Leben zu werfen. Das heißt: Ende Juni geht es nach Bingen, danach noch ein, zwei Wochen Urlaub. Und dann sehen wir weiter.

Und noch ein wichtiger Hinweis: Den Gottesdienst am 10. Juni werde ich zusammen mit Maren Trautmann in der Kirche am Markt halten. Das ist im Gemeindebrief „Präsent“ untergegangen. Also – herzliche Einladung schon mal.

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Das Beitragsbild zeigt den alten Haupteingang des UKE
CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1649556

5 Gedanken zu “Aus aktuellem Anlass

  1. Ove Sachse schreibt:

    Lieber Erik, liebe Ute,

    wie immer sind wir in Gedanken bei Euch, und am 10. auch persönlich.

    In herzlicher Verbundenheit,

    Renate und Ove

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  2. Ute Klingwort-Finster schreibt:

    Was für eine existenzielle Bedeutung der Satz haben kann: Wir wollen uns wieder ins Leben werfen! Wenn er in einem Roman steht, könnte man denken: Na ja, hätte man auch weniger dramatisch formulieren können. Aber mit eurer Erfahrung im Nacken erschließt sich die Dimension, die Kraft- und Willensanstrengung, die es braucht, um zu dieser Entscheidung zu kommen. Denn es ist eine Entscheidung.

    Auch wir denken an euch!

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  3. Waltraud Habicht schreibt:

    Wie wunderbar, dass es Ärzte gibt, denen es tatsächlich gelingt, den miesen Tricks der Krebszellen sowas Grandioses entgegenzusetzen.
    Ich wünsche Ihnen und Euch als Team, dass Ihr wie bei „Hase und Igel“ den längeren Atem habt.

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