Ekkehard Knörer schreibt in der März-Ausgabe der Zeitschrift „Merkur“ über Literaturblogs in der zweiten Hälfte des letzten Jahrzehnts – damals, als man noch „das Blog“ sagte und nicht „der Blog“. Er hört sich etwas nostalgisch an, fast wie Studentenerzählungen à la „Weißt du noch, wie wir uns in der Stammkneipe die Nächte um die Ohren gehauen und dabei die Welt gerettet haben?“. Ein Abschnitt aber hat mich nachdenklich gestimmt, weil ich so auch meinen Blog verstehen möchte:
„Worum es geht, das sind Texte als Vertrauensbeweise, mit denen eine oder einer ‚ich‘ nicht nur sagt, sondern das konkrete Ich, das man ist, meint und zur Verfügung stellt als vertrautesten Schauplatz für die Wahrnehmung einer Wirklichkeit, die kein Anderer so und nur so wahrnimmt. Das ist, wenn man es richtig macht, im Übrigen nicht Narzissmus, sondern eine Form von der Mitwelt zugewandter Bescheidenheit: Hier bin ich, ohne allzu große Rücksicht auf mich, nimm und lies – und mach damit, was du willst.“
Und ebenfalls in der März-Ausgabe schreibt der Gemeindebrief der Kirchengemeinde Niendorf „Präsent“ über den Blog (Seite 7) – auch hier als Screenshot zu sehen.